HOTELANLAGE BERLIN

Konzeptstudie zur Einbindung einer geothermischen Wärmeversorgung in ein Gesamtversorgungskonzept für ein großes Berliner Hotel im Auftrag der GASAG AG, Berlin (2011)

Die GASAG AG  hält im Berliner Stadtgebiet ein Erlaubnisfeld zur Aufsuchung des bergfreien Bodenschatzes Geothermie. Im Rahmen der Untersuchungen zu den Möglichkeiten einer technischen und wirtschaftlichen Gewinnung und Nutzung dieser Ressource wurde die DISA energy GmbH beauftragt, das Potenzial der Einbindung einer geothermischen Wärmequelle in das Gesamtversorgungskonzept eines großen Berliner Hotelkomplexes zu analysieren.

In dieser Konzeptstudie wurden die Ergebnisse des Vergleichs von insgesamt fünf Nutzungsvarianten für ein solches Wärmeversorgungskonzept des Objektes zusammengestellt. Die Untersuchungen basieren auf einer detaillierten Bestandsaufnahme der Anlagentechnik. Eine weitere Grundlage sind die Auswertungen der Lastgänge und das daraus abgeleitete Verbrauchsverhalten sowie die zukünftige Bedarfscharakteristik des Objektes.

Ausgehend von verschiedenen Bedarfsszenarien wurden Alternativen zur Nutzung der Geothermie detailliert analysiert und dargestellt. Hierbei wurden insbesondere Kombinationen der Geothermie mit einem BHKW bzw. einer Wärmepumpe, jeweils mit und ohne Einbeziehung der Warmwasserbereitung berücksichtigt. Ferner wurden zusätzlich die Möglichkeiten einer weiteren Auskühlung des Rücklaufs untersucht.

Parallel zu der technischen Bewertung hinsichtlich Lastdeckung und Effektivität der Ausnutzung der jeweiligen Anlage erfolgte ein Wirtschaftlichkeitsvergleich in Form der Ermittlung der spezifischen Wärmegestehungskosten (als Annuität in Anlehnung an die VDI-Richtlinie 2067) der einzelnen Varianten. Diese wurden zum einen statisch, d. h. ohne die Einbeziehung der Änderung der Preis- und Zinsannahmen über die Zeit, und zum anderen dynamisch, d. h. inklusive der entsprechenden Barwertfaktoren berechnet.

Kostenstruktur nach VDI 2067, Anhang A, Tabelle A1

Diese Methode ermöglicht einerseits den direkten Vergleich der fünf Varianten vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Parameter. Andererseits erfolgt dieser Vergleich mit den aktuell zu kalkulierenden Kosten für einen konventionellen Fernwärmeanschluss.

Die untersuchten Varianten mit BHKW-Einsatz zeigen aufgrund deutlicher Einsparungen bei der Beschaffung von elektrischem Strom die wirtschaftlichsten Ergebnisse. Alle beschriebenen Varianten erfüllen die Bedingungen des EEWärmeG. Darüber hinaus bergen sie zum Teil ein gewisses Potenzial zum Verkauf überschüssiger Restwärme.